e-Government-Gesetz: Der lange und ach so beschwerliche Weg…

Dirk Arendt "ein langer Weg"
Dirk Arendt „ein langer Weg“

Am späten Donnerstag Abend war das e-Government-Gesetz (oder richtig: „Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften„) nun doch noch in erster Lesung im Deutschen Bundestag. Lesung ist dabei stark übertrieben, wurden die erarbeiteten Standpunkte der unterschiedlichen Fraktionen doch schon vorab zu Protokoll gegeben. So blieben dem Thema eGovernment nur 24 Sekunden auf großer Bühne. Und so merkwürdig, wie das vielleicht klingen mag, aber diese 24 Sekunden waren ein wichtiger Schritt.

Eine ganze Weile hatte nicht nur ich erhebliche Zweifel, dass dies in der aktuellen Legislaturperiode noch geschehen würde. Zu unterschiedlich schienen – im Bundesrat – und scheinen auch im Augenblick die Positionen der beteiligten Parteien. Und hier sind es nicht immer nur formale oder monetäre Gründe, nein, hier spielen auch Eitelkeiten der Beteiligten eine Rolle, die der Sache an sich wenig nützlich sind. Aber nun gut, ein erster Schritt scheint geschafft. e-Government-Gesetz: Der lange und ach so beschwerliche Weg… weiterlesen

„Das Wunder von Swansea“ oder Geld schießt doch keine Tore…

Und genau solche Typen, solche „verrückten“ Geschichten und letztendlich solche Artikel drumherum sind es, die mich diesen Fussball als Sportart so lieben und das Leid, den Hohn und den Spott der anderen über meine „alten Dame“ ertragen lassen: „Tagesspiegel, Das Wunder von Swansea

Keep your fingers crossed for Swansea, Bradford and more stories like that…
Blau-weiße Grüße und einen schönen Sonntag!

„Internet und eGovernment rütteln an der Ressorthoheit“

Der Franz-Reinhard Habbel und ich haben uns in einem Beitrag in der „eGovernment Computing“ zum Thema Verwaltungsmodernisierung ein paar Gedanken zur Neugestaltung des Artikels 65 GG gemacht: „Internet und eGovernment rütteln an der Ressorthoheit

Die Absage des Bundesrates zur aktuellen Fassung des eGovernment-Gesetze­s nahm der Redaktionsbeirat der eGovernment Computing zum Anlass, darüber zu diskutieren, inwieweit die Organisationstrukturen der Verwaltungen noch tauglich für eGovernment sind. Der Beitrag der beiden Redaktionsbeirats-Mitglieder versteht sich als Diskussionsanstoß.

Der Art 65 GG wird von vielen Beteiligten immer wieder als Schutzschild gegen längst überfällige Modernisierungen und ressortübergreifende Maßnahmen benutzt.

Die Ressorthoheit als politisches Instrument gewährleistete Stabilität im demokratischen System der Bundesrepublik. Aber vor allem in Bezug auf die IT und ihre Bedeutung haben sich wesentliche Rahmenbedingungen in den letzten Jahren geändert. Viele dieser jetzt aktuellen Aspekte waren zur Zeit der Entstehung des Grundgesetzes nicht absehbar und führen heute dazu, dass die Ressort­hoheit einheitliche IT-Lösungen an vielen Stellen behindert.“

Liegen wir unseren Gedanken und Ideen dazu komplett falsch…? Was denkt ihr darüber? Eure Meinung ist gefragt. Der Text soll als „Diskussionsanstoß“ verstanden werden. [UPDATE: Diskussion zu unserem Artikel im Forum der eGovernment Computing]

“Oh Welten, wie liegt ihr doch auseinander…” – (M)ein Erlebnis mit der wahren Verwaltung

Freitag war wieder einer dieser Tage, wo mir deutlich vor Augen geführt  wurde, wie weit weg wir mit der ein oder anderen Idee zum Thema eGovernment sind – weg von der Realität in den deutschen Amtsstuben. Und das sind dann doch schon sehr, sehr unterschiedliche Welten: Die, auf die man vor Ort trifft, und die, über die man so liest und – zugegebenermaßen auch selber – schreibt oder sich zumindest Gedanken macht.

Aber wie kam es zu dieser Erkenntnis? Ich hatte einen dieser vielzitierten und statistisch belegten 1,3 Behördenkontakte pro Jahr. Ich musste aufs Amt. Selbst und persönlich. Nach dem Ziehen der obligatorischen Nummer, einem  hinweisenden Gespräch mit der – sagen wir mal vorsichtig: nicht ganz so serciveorientierten – Empfangsdame im Bürgerbüro, einer wider Erwarten kurzen Wartezeit, dem Entrichten der obligatorischen Verwaltungsgebühr an einem Kassenautomat stand ich schon vor dem mir zugewiesenen Zimmer. “Oh Welten, wie liegt ihr doch auseinander…” – (M)ein Erlebnis mit der wahren Verwaltung weiterlesen

Digitale Medienkompetenz – wir lernen alle nie aus…

wpid-IMG_20130209_095207.jpgDa mich das Thema Medienkompetenz – in welcher Form und für welche Zielgruppe auch immer – schon seit geraumer Zeit sehr interessiert, wird es hier im Blog von Zeit zu Zeit auch immer mal wieder Hinweise zu Artikeln, Fachbeiträgen, Filmen oder Animationen und Initiativen geben.

Bei mir kam die Erkenntnis mit dem Heranwachsen meiner eigenen Kinder sowie dem Austauch und den Gesprächen mit anderen Eltern. Für mich selbst gehört das Thema Medienkompetenz in Teilen auch zu meinem beruflichen Alltag. Aber insbesondere viele Eltern in der Schule oder im befreundeten privaten Umfeld haben sich zum Großteil mit Themen wie „das Internet“, „Tücken der Smart Phones“ oder auch alles was sich um „Soziale Netzwerke“ dreht, noch nicht wirklich beschäftigt. Zum einen sicherlich, weil im Alltag die Zeit fehlt, zum anderen aber auch, weil man sich selbst vor den Kindern nicht die „Blöße der Unwissenheit“ geben will. Ja, und manchmal ist es auch schlichtweg Desinteresse an dem Thema. Ein Umstand kommt noch dazu, der auch nicht ausgeblendet werden darf: Unsere Kinder gehen heute anders an all diese Themen heran. Sie haben nicht diese Hemmungen oder diesen Respekt, den Menschen meiner Generation oftmals an den Tag legen, sie probieren einfach, testen und fragen bei Problemen gleich die große Masse im Internet. Digitale Medienkompetenz – wir lernen alle nie aus… weiterlesen

„Wie machen wir’s, daß alles frisch und neu…“ – Anmerkungen zur aktuellen „GovData“-Diskussion

Wie machen wir’s, daß alles frisch und neu
Und mit Bedeutung auch gefällig sei?

Es ist in Deutschland in den letzten Tagen eine Diskussion um die Nutzung  der offenen Daten im ebenenübergreifenden GovData Portal entbrannt. Diese Diskussion wird kontrovers geführt und wird auch in den kommenden Wochen anhalten, davon bin ich überzeugt. Diese Diskussion hat geschafft, was andere Bestrebungen rund um das Thema Verwaltungsmodernisierung selten schaffen: Sie hat einen ersten Weg in unsere Leitmedien gefunden. Ob die Süddeutsche Zeitung, der ZEIT ONLINE Data-Blog oder gar einzelne Radiointerviews, sie alle berichteten darüber. Wann haben wir, die wir die Verwaltungsmodernisierung vorantreiben wollen, schon einmal so die Medien für unser Thema aktivieren können? [ERGÄNZUNG: Umfangreiche Übersicht zu den verschiedenen Artikeln rund um das Thema bei Datenjournalist.de, „Mein Fazit aus dem Streit um GovData]

Aber eines ist schon jetzt sicher: Diese Diskussion, so vehement sie auch geführt wird, ist hilfreich und lehrreich – lehrreich für alle zukünftigen Projekte im Bereich „eGovernment“ und allen verwandten Themen, die sich mit dem „e“ oder dem „open“ beschäftigen. Die Diskussion zeigt in der Realität auf, was auf der Messe „Modernen Staat“ noch als innovatives Podium dem breiten Publikum dargeboten wurde: „Digitale Native trifft Max Weber“. Jetzt ist dieses fiktive Szenario zur Wahrheit geworden! Die Community setzt sich für ihre Belange ein! Setzt bewusst Zeichen! „Wie machen wir’s, daß alles frisch und neu…“ – Anmerkungen zur aktuellen „GovData“-Diskussion weiterlesen

Dirk Arendt: „Berlin, Berlin, Berlin…“

Drk Arendt Berlin
Drk Arendt Berlin

Berlin – das ist meine Stadt! Warum ich diese Stadt so mag? Zuerst ist es natürlich meine Heimat: Hier bin ich geboren, hier lebe ich, hier will ich alt werden. Aber sonst?

Viele behaupten, Berlin sei nicht schön. Das mag stimmen – aber Berlin lebt mit den schönen Widersprüchen in sich: Berlin ist (manchmal) dreckig, grau und spröde und kann zugleich auch so schön sauber, bunt und zugänglich sein. Dazu das viele Grün mitten in der Stadt, das Wasser und die ganz unterschiedlichen Ecken. Berlin ist eine Stadt voller kleiner Dörfer, voller Mittelpunkte, die jeder für sich stehen. Jeder dieser Kieze ist geprägt durch seine ganz verschiedenen Charaktere und Mentalitäten:  Der Stuttgarter Platz, der noch für das alte West-Berlin steht – das hier in Charlottenburg heimlich, aber doch ganz offen weiterlebt; dazu die Gegend rund um die Torstraße in Mitte, vor ein paar Jahren noch postsozialistisch vor sich hin vegetierend, lebt der Bereich ausgehend vom Rosenthaler Platz und dem Sankt Oberholz, wo sich junge Menschen mit ihren Notebooks dicht gedrängt aneinanderreihen, als innovativer Schmelztiegel für Mode und zahlreiche Galerien auf. Dazu die Party-Meilen im Friedrichshain, der Grunewald oder die fast ländlichen Bereiche im Norden der Stadt mit Lübars, Frohnau oder Blankenburg. Berlin ist anders als andere Städte. Berlin ist gleicher, Berlin ist offener – für (fast) alles! Und damit ist nicht die fehlende Sperrstunde gemeint. Dirk Arendt: „Berlin, Berlin, Berlin…“ weiterlesen