In den Anfängen des eGovernment startete das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt MEDIA@Komm. Damals war ich noch ein junger und ungestümer Wissenschaftler, der häufig über das Ziel hinaus schoss. Alle Beteiligten wollten soviel, vielleicht zu viel. Heute gehöre ich in der eGovernment Community schon eher zur älteren Generation. Über die Jahre hinweg habe ich gelernt, was geht und was nicht geht – was in der Theorie als möglich erscheint, ist in der Praxis häufig nicht so einfach umsetzbar.
Seit MEDIA@Komm haben sich viele Rahmenbedingungen nochmals geändert: Ein Modem als Grundlage jeglicher Kommunikation ist längst aus der Vorstellung der meisten Menschen verschwunden, Speicherplatz ist nicht nur überall verfügbar, sondern auch so preiswert wie nie und mittlerweile ist der „Zugang zum Internet und auf seine vielfältigen Inhalte von zentraler Bedeutung für die Lebenshaltung“ sogar vom BGH anerkannt.
Trotzdem lohnt es sich, von Zeit zu Zeit den Blick rückwärts zu wenden und gemachte Erfahrungen bei der Entwicklung der zukünftigen Strategien zu reflektieren. Viele Fehler, die wir damals schon gemacht haben, stellen wir auch heute noch nicht ab. Schon seinerzeit fehlte es an Koordinierung und Steuerung zwischen den verschiedenen Aktivitäten beim Bund, in den Ländern und den Kommunen. Und: Wir haben – damals wie heute – oftmals nicht weit genug die Entwicklung vor Augen gehabt, haben uns in kleinteilige Fachverfahrensdiskussionen verrannt, anstatt das große Ganze vor Augen zu haben.
Aber wie behält man bei den vielen Einzelbaustellen das große Ganze im Auge? Zu viele Baustellen – ein starker IT-Planungsrat könnte helfen! weiterlesen